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Corporate siteHannover, 15. Mai 2019. Im Brandfall dürfen Aufzüge nicht benutzt werden – anders im markanten neuen DB-Gebäude Lister Dreieck, das am 15. Mai 2019 in Hannover eröffnet wird. Nutzer, vor allem Personen mit Mobilitätseinschränkungen, können das Gebäude im Notfall mit Hilfe eines Feuerwehraufzugs, vor allem aber mittels zweier Evakuierungsaufzüge verlassen – Aufzüge neuen Typs, die im Brandfall nicht automatisch stillgelegt werden, sondern weiterfahren.
Wie wichtig eine schnelle Evakuierung von Personen in Notsituationen ist, zeigte Anfang April der verheerende Brand der Pariser Kathedrale Notre-Dame. Durch spezielle Sicherheitsvorkehrungen konnte die Kirche in weniger als drei Minuten geräumt werden. Im Lister Dreieck nun setzen Deutsche Bahn, Feuerwehr und KONE auf ein ausgeklügeltes Evakuierungskonzept, dessen integraler Bestandteil die neuen Aufzüge sind.
„Evakuierungsaufzüge, die im Brandfall benutzt werden können, ja sogar explizit benutzt werden sollen, sind noch recht neu. Die entsprechende Norm ist gerade im Entstehen“, erklärt Erik Kahlert, Vorsitzender der Geschäftsführung des Aufzugunternehmens KONE. Er sieht die Vorteile: „Evakuierungsaufzüge helfen gerade eingeschränkt mobilen Personen, ein Gebäude schnell und sicher zu verlassen.“
Darum dürfen Evakuierungsaufzüge im Brandfall fahren
Feuerwehraufzüge dürfen im Brandfall nur von der Feuerwehr genutzt werden, herkömmliche Aufzüge gar nicht. Denn öffnet sich die Kabinentür in einer verrauchten Haltestelle, kann sie unter Umständen nicht mehr schließen – weil der Rauch den Tür-Lichtschranken ein Hindernis vorgaukelt. Auch besteht Gefahr, dass Rauch in den Aufzugschacht eindringt und Nutzer in der Kabine gefährdet. Schließlich könnten Fahrgäste infolge eines Stromausfalls in der Kabine eingeschlossen werden.
Gegen alle diese Risiken sind die Evakuierungsaufzüge im Lister Dreieck abgesichert: Die Aufzüge sind wie der Feuerwehraufzug an die Notstromversorgung des Gebäudes angeschlossen. Eine aufwendige Brandmeldeanlage stellt sicher, dass die beiden Aufzüge nur solange benutzt werden können, wie die Wege dorthin feuer- und rauchfrei sind. Erst wenn sich der Brand einem der Aufzüge nähert, fährt die Kabine in das Erdgeschoss, die Türen öffnen sich und die Anlage wird außer Betrieb genommen.
Schneller retten mit Evakuierungsaufzügen
Der Weiterbetrieb der Evakuierungsaufzüge im Brandfall entlastet die Feuerwehrleute von der Personenrettung. Dazu verdeutlich Erik Kahlert die Leistungsfähigkeit der Anlagen: „Liegen zwischen dem Alarm und dem Eintreffen der Feuerwehr maximal 12 Minuten, kann ein Evakuierungsaufzug, der 13 Personen fasst, in zehn Fahrten mehr als 100 Menschen helfen, das Gebäude selbstständig zu verlassen.“
KONE hat insgesamt neun Aufzüge im Lister Dreieck installiert. Das neue DB-Gebäude wird auf acht Obergeschossen 950 Mitarbeiter der Deutschen Bahn AG und ihrer Tochterunternehmen aufnehmen.