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Dem Bauwesen fällt in dieser Betrachtung eine besondere Bedeutung zu: In Deutschland stammen etwa ein Drittel aller CO₂-Emissionen aus diesem Industriezweig. Mit einem Wohnungsdefizit von 700.000 Einheiten herrscht gleichzeitig akuter Wohnungsmangel. Dies stellt den nachhaltigen Gebäudebau einerseits vor einer komplexen Aufgabe. Andererseits verbirgt sich hinter dieser Herausforderung auch ein enormes Potenzial für die Baubranche. Durch tragfähige Lösungen, die im Einklang mit der Umwelt stehen, kann die negative CO₂-Bilanz der Baubranche künftig signifikant gesenkt werden.
Auch KONE leistet mit modernen CO₂-neutralen Rolltreppen und Aufzügen einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft, denn mit steigender Verstädterung wird auch die Mobilität innerhalb von Gebäuden immer mehr an Bedeutung gewinnen. Das Energieeinsparpotenzial ist dabei keinesfalls zu unterschätzen, aber auch in Bezug auf die Bereitstellung und Wartung von Aufzügen spielen ökologische Optimierungsmöglichkeiten künftig eine immer größere Rolle. Mit der branchenweit ersten klimaneutralen Aufzugwartung setzt KONE in dieser Hinsicht bereits heute neue Maßstäbe.
In diesem Artikel betrachten wir, wie Nachhaltigkeit im Bauwesen definiert und umgesetzt wird, anhand welcher Kriterien die Bewertung stattfindet, und wie KONE die Entwicklung der Baubranche hin zur Nachhaltigkeit vorantreibt.
Nachhaltigkeit im Bauwesen am Drei-Säulen-Modell erklärt
„Nachhaltigkeit“ ist ein bedeutsamer Begriff, der immer wieder in unterschiedlichen Zusammenhängen auftaucht – doch was genau verbirgt sich eigentlich dahinter? Grundlegend baut Nachhaltigkeit auf drei elementaren Säulen auf: der Ökonomie, der Ökologie und dem Soziokulturellen. Dabei ist wichtig, dass alle drei Säulen zueinander in einem ausgewogenen Verhältnis stehen.
Ökonomie
Die Ökonomie, also die Wirtschaftlichkeit, beschreibt die kaufmännischen Aspekte der Nachhaltigkeit. Selbst wenn Ökologie und Soziales in einem Bauprojekt stark ausgeprägt sind, wird das Projekt nicht realisiert, wenn die wirtschaftlichen Kennzahlen nicht stimmen. Der Bau eines Gebäudes muss sich wirtschaftlich auszahlen. Dies wird vor allem durch die Betrachtung des Gebäudes über den kompletten Lebenszyklus erreicht – dabei ist das Ziel, die Lebenszykluskosten gering zu halten und idealerweise eine positive Wertentwicklung des Objekts hervorzurufen.
Ökologie
Die Ökologie bildet die zweite Säule der Nachhaltigkeit im Bauwesen und beschäftigt sich mit dem sparsamen Umgang bzw. dem Schutz natürlicher Ressourcen. Diese bezieht sich beispielsweise auf den Ressourcenverbrauch des Gebäudes, die verwendeten Baustoffe sowie auf Umweltbelastungen durch Emissionen und weitere Abfälle. Aber auch die Nutzung erneuerbarer Energien steht hier im Fokus.
Soziokulturelles
Der Personenfluss ist ein elementarer Bestandteil der Benutzererfahrung. KONEs Expertise in der Personenstromanalyse und -planung stellt eine klare, mühelose Navigation, kurze Wegzeiten und einen reibungslosen Personenfluss ohne Staus sicher. Die CO₂-neutralen DX Aufzüge leisten somit einen wesentlichen Beitrag zum Komfort und dem Sicherheitsbefinden innerhalb von Gebäuden.
Neben Ökonomie und Ökologie spielen im nachhaltigen Bau auch soziokulturelle Qualitäten des Gebäudes eine wichtige Rolle. Hierbei wird Bezug auf die Bewohner des Gebäudes genommen und beispielsweise Eigenschaften wie Barrierefreiheit, Infrastruktur, aber auch deren Wohlbefinden berücksichtigt.
Bewertungskriterien für nachhaltiges Bauen
Um die Nachhaltigkeit von Gebäuden bewerten zu können, bedarf es einiger nachvollziehbarer und vergleichbarer Kriterien. Hierzu wurden über die Jahre diverse Normen veröffentlicht und Zertifizierungsprogramme entwickelt. Die wichtigsten davon stellen wir Ihnen an dieser Stelle vor.
ISO 15392
Die ISO 15392 ist eine international gültige Norm der International Organization for Standardization und wurde im Dezember 2019 mit dem Namen „Sustainability in buildings and civil engineering works – General principles“ veröffentlicht. Im deutschen Sprachgebrauch wird die ISO 15392 etwas vereinfacht als „Nachhaltiges Bauen – Allgemeine Grundsätze“ bezeichnet und beschreibt allgemeine Vorgaben für ein nachhaltiges Bauwesen. Mit der Erarbeitung dieser Norm war das ISO-Komitee ISO/TC 59/SC 17 betraut, das im Rahmen von vier Arbeitsgruppen und unter Einbeziehung weiterer bereits gültiger Normen die 24-seitige ISO 15392 formulierte.
Environmental Product Declaration
Als „Environmental Product Declaration“ (kurz „EPD“) wird eine Typ-III-Umweltdeklaration beschrieben, die umweltbezogene und quantifizierte Informationen über den Lebenszyklus eines Produkts zur Verfügung stellt. Dabei müssen in einer EPD die Sachbilanz (LCI, „Live Cycle Inventory“), die Wirkungsabschätzung (LCIA, „Live Cycle Impact Assessment“) sowie weitere relevante Faktoren wie der entstehende Abfall enthalten sein.
Als Grundlage hierzu dient die ISO 14025 „Umweltkennzeichnungen und -deklarationen – Typ III Umweltdeklarationen – Grundsätze und Verfahren“ in Verbindung mit der explizit auf das Bauwesen ausgerichteten ISO 21930 „Nachhaltiges Bauen – Umweltdeklaration von Bauprodukten“. Auch Inhalte der europäischen Norm DIN EN 15804 „Nachhaltigkeit von Bauwerken – Umweltproduktdeklarationen – Grundregeln für die Produktkategorie Bauprodukte“ sowie aus der europäischen Normungsdiskussion des CEN/TC 350 werden in den EPDs berücksichtigt
Zertifizierungen
Bei all den verschiedenen Normen ist es als privater, gewerblicher oder öffentlicher Bauinteressent gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Entscheidungsträger sollten anhand leicht verständlicher Bewertungen erkennen können, wie nachhaltig ein Bauvorhaben umzusetzen ist.
Bereits 2002 wurde deshalb von der deutschen Bundesregierung die Nachhaltigkeitsstrategie „Perspektiven für Deutschland“ ins Leben gerufen, aus der schließlich im Jahr 2009 das Zertifizierungssystem der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) resultierte. Dieses zeichnet sich durch Performanceorientierung und einer ganzheitlichen Betrachtung des Gebäudelebenszyklus aus. Abhängig vom Erreichungsgrad der 40 Qualitätskriterien wird abschließend ein Zertifikat in den Abstufungen Platin, Gold, Silber oder Bronze ausgestellt.
Über die Grenzen Deutschlands hinaus sind die LEED- und BREEAM-Systeme die international bekanntesten Zertifizierungssysteme. In der LEED-Bewertung erhält ein Gebäude Punkte basierend darauf, wie gut verschiedene Nachhaltigkeitsstrategien umgesetzt wurden. LEED nutzt zur Zertifizierung dieselben vier Abstufungen wie das DGNB-System. BREEAM ist das älteste und am weitesten verbreitete Zertifizierungssystem für nachhaltiges Bauen. Es vergibt nach einem Punktesystem von 0 bis 100 in neun Beurteilungskategorien ein Gütesiegel in sechs Abstufungen.
Wie lässt sich nachhaltiges Bauen von der Theorie in die Praxis umsetzen?
Zwar geben die bereits angesprochenen Normen und Zertifizierungskonzepte sehr gute theoretische Anhaltspunkte und Vorgaben. Diese müssen jedoch während dem Bau auch effektiv in die Praxis umgesetzt werden. Damit das erreicht wird, sollte der komplette Lebenszyklus des Gebäudes von der Planungs- über die Nutzungsphase bis zum Rückbau betrachtet werden.
Planungsphase
Bereits vor dem ersten Spatenstich werden in der Planungsphase wichtige Grundlagen für nachhaltiges Bauen geschaffen. Ein Beispiel dafür ist die nachhaltige Standortwahl: Das Gebäude sollte sich optisch nahtlos und harmonisch in die Umgebung eingliedern und auch effizient an die Infrastruktur angebunden sein. Auch bei der Wahl der bei Planung und Bau einbezogenen Dienstleistungen sollte auf die Umwelt geachtet werden. Hinzu kommen die Auswahl und die Beschaffung nachhaltiger, regionaler Materialien und Baustoffe sowie die Einplanung erneuerbarer Energien ins Gebäudekonzept.
Errichtungsphase
Ist der Gebäudebau in vollem Gange, so sind auch hier einige Punkte im Hinblick auf einen nachhaltigen Bau zu beachten, beispielsweise die Nutzung möglichst kurzer Lieferwege und damit eine Reduzierung der CO₂- und Stickoxidemissionen. Auch der Einsatz von Schadstoffen wie giftigen Chemikalien sollte möglichst vermieden oder, falls zwingend notwendig, nur mit Bedacht angewandt werden. Stattdessen sollten nachhaltige, fortschrittliche Technologien zum Einsatz kommen.
Neben der Vermeidung von umweltschädlichem Ressourceneinsatz spielt auch der Erhalt der Biodiversität im Fokus. So sollten beispielsweise gefährdete Tief- und Pflanzenarten im Einzugsgebiet des Bauvorhabens geschützt werden. Doch nicht nur betroffene Pflanzen und Tiere, sondern selbstverständlich auch die am Gebäudebau beteiligten Menschen und ihre Rechte dürfen nicht außer Acht gelassen werden.
Nutzungsphase
Einsatz moderner und effizienter Klimatisierungs- und Belüftungstechnik, ein intelligentes Beleuchtungskonzept sowie eine durchdachte Brandschutzstrategie.
Darüber hinaus spielt der Energieverbrauch der im Gebäude integrierten Mobilitätslösungen aus Aufzügen und Rolltreppen eine entscheidende Rolle in der Höhe der Betriebs-, aber auch der Instandhaltungskosten. In KONE finden Sie hierbei einen kompetenten Partner, der mit den CO₂-neutralen DX Aufzügen neue Maßstäbe in Qualität und Nachhaltigkeit setzt. Durch vorausschauende Wartung basierend auf künstlicher Intelligenz und emissionsarmer Fahrzeugflotte wird der ökologische Fußabdruck der Instandhaltungsmaßnahmen niedrig gehalten. Verbleibende Emissionen werden durch die Förderung von Kohlenstoffkompensationsprogramm kompensiert – was in der ersten CO₂-neutralen Aufzugwartung der Aufzugsbranche resultiert.
Nachhaltigkeit im Bauwesen als Verpflichtung für die Zukunft
Das Thema „Nachhaltigkeit im Bauwesen“ ist sehr vielschichtig. Der Begriff „Nachhaltigkeit“ umfasst viel mehr als die simple Vermeidung von Treibhausgasen, sondern beschreibt ganzheitliche Anforderungen an ökologische, ökonomische und soziale Aspekte, die für eine funktionierende Gesellschaft der Zukunft in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen müssen.
Bereits heute gibt es einige grundlegende Anforderungen für ein nachhaltiges Bauwesen, die von diversen Fachexperten in unterschiedlichen international gültigen Normen formuliert wurden. Vor allem Bauplanung sowie Gebäudeerrichtung und -nutzung sollten in der Betrachtung der Nachhaltigkeit von Bauwerken berücksichtigt werden. Um nachzuweisen, dass die Vorgaben auch tatsächlich berücksichtigt und umgesetzt wurden, helfen Zertifizierungsprogramme wie das umfassende DGNB-Verfahren.
KONE legt schon heute die Grundsteine für ein nachhaltiges Bauwesen der Zukunft. Die fortschrittlichen, CO₂-neutralen Aufzüge helfen Bauherren dabei, ihre Gebäude nachhaltig zu gestalten und tragen wesentlich zur Erlangung begehrter Umweltzertifizierungen bei. Dabei erhalten sie vollumfängliche Unterstützung – egal, ob es sich um Neubauten oder bestehende Gebäude handelt.